Zum Artikel "Nach Bürgerentscheid noch jede Menge Punkte zu klären" und Standpunkt v. Markus Raffler
"Generell gleichgültig?" in der Allgäuer Zeitung v. 18. Februar 2012
Dass in der Allgäuer Zeitung im Rahmen einer Analyse zum Klinikentscheid das Verhältnis der Städte Füssen und Marktoberdorf nicht gerade zum Guten gefördert und eine konstruktive Zusammenarbeit konterkariert wird, ist hoffentlich klar. Indem indirekt dem Seeger Bürgermeister beigepflichtet wird, der sagt, dass sich Füssen nun dem Diktat Marktoberdorfs beugen müsse, schürt man den allgemeinen Frust auf die Marktoberdorfer unnötigerweise.
Fakt ist, dass die Marktoberdorfer mit legalen demokratischen Mitteln um den Erhalt ihrer Klinik gekämpft haben. Die Füssener fanden leider das Thema nicht wichtig genug, um zahlreich zur Wahl zu gehen.
Wenn man schon die Füssener als generell gleichgültig oder punktuell passiv einstuft, sollte man vielleicht die Ursachen hinterfragen. Könnte es sein, dass die Verantwortlichen in der Politik grundsätzlich dem Bürgerwillen zu wenig Aufmerksamkeit schenken und diese deshalb gefrustet sind? Die allgemeine Politikverdrossenheit ist ja ein weit verbreitetes Phänomen.
Und konkret: Die Aufklärung zum Klinikentscheid lief quasi in letzter Minute an. Kein Wunder, dass man in so kurzer Zeit wenig Wähler mobilisiert. Außerdem hat man in der Vergangenheit offensichtlich versäumt, die Mehrheit der Bürger für das Kommunalunternehmen Kliniken Ostallgäu und Kaufbeuren zu begeistern bzw. entsprechende Öffentlichkeitsarbeit zu leisten. Gab es dafür Gründe?